Straßenkirmes 2023

...wir habn noch lange nicht genug!!!

Wie an der Überschrift unschwer zu erkennen, haben wir den Titel "Kirmes" wieder in den Veranstaltungsname aufgenommen. Es haben im letzten Jahr neue Leute zu uns gefunden (z.T. ganz ohne unser zutun, z.T. nach zeitintensiver Akquise), die zum Einen die gleiche Macke haben wie wir und zum Anderen auch noch bereit sind, ihre Freizeit dem Dienst am Dorfleben zu opfern. So personell verstärkt kam die Idee, dass wir uns doch einer Kirmes langsam wieder annähern könnten - also noch nicht volles Programm, aber so ein kleiner Schritt wäre schon möglich :).

Die Location stand fest: altes Kloster. Anzüge, Zylinder, Patschen, Kleider, Ansteckblümchen musste alles gecheckt und z.T. neu beorgt werden. Ein Kirmesvater musste her, was sich diesmal als eine der leichtesten Übungen herausstellte. Der absolute Kirmesneuling Christian setzte sich aus einer Bierlaune heraus den Hut ganz spontan und freiwillig auf und ersparte den Männer somit die langwierige Diskussion um diesen Posten. Dass diese Entscheidung eine ganz schön gewagte war, sollte Christian aka Timmey erst später feststellen :).

 

Zum Kirmestanz musste natürlich eine Band organisiert werden. Also griffen wir zum Hörer und setzten uns mit Synchron in Verbindung. Da unser neuer Kirmestermin mitten in den Ferien lag, mussten wir eine Absage einstecken. OKay, sollte doch nicht so schwer sein eine Kirmesband zu finden - DENKSTE...Corona hat auch in dieser Branche zugeschlagen. Viele Mails, Telefonate und Absagen später, konnten wir der Kirmesgemeinde unsere Kirmesband für 2023 präsentieren: Livestyle würden für uns musizieren.

Pausenprogramm gehört zu einem richtigen Kirmestanz NATÜRLICH auch dazu und die neuen Männer waren auch alle heiß drauf, sich dem Publikum zu präsentieren und an die alten Erfolge von Dick&Schick anzuknöpfen (große Fußstapfen, die sie da beschreiten wollen). Also musste ein schmissiger Name für die Kombo her, der auch relativ leicht gefunden war. Sechs knackige Boys, die sich in einstudierten Choreografien auf der Bühne bewegen, die in der Nähe der Klosterstraße aufgebaut ist: die K-Street-Boys waren geboren!!!! Jetzt noch ein Musikmix, der zum Name passt und das Publikum mitnimmt - alles schien perfekt. Nur die Zeitschiene war etwas knapp bemessen. Mit viel Schweiß und nochmehr Enthusiasmus haben sich die Jungs da durchgebissen und waren pünktlich zum Kirmestag bestens vorbereitet.

 

Beim Aufbau und anschließendem Ansaufen am Freitagabend wurde dann schnell klar, dass die Dinos den Frischlingen noch so einiges beibringen müssen. So saßen am späten Freitagabend nur noch eine handvoll Kirmesleute im Versorgungszelt und erzählten sich die Geschichten der vergangenen Kirmeswochenenden, Sagen wir einfach es war der Aufregung geschuldet, dass die neuen dieser Tradition zum Großteil nicht beiwohnten. Am Samstag früh jedenfalls standen dann alle pünktlich bereit, um den großen Tag zu bestreiten.

 

Das mit dem Straßenfest hatten wir ja nun zwei Jahre lang geübt, waren da also schon alte Hasen. Es lief alles wie am Schnürchen. Die Familien hatten einen schönen Tag. Die Steigerung der Aufregung unter den Kirmesleuten war aber deutlich zu spüren, denn der KIRMESTANZ mit Einmarsch, Walzer, Extratouren und allen Regeln, die es da zu beachten gibt, rückte nun stündlich näher.

 

Die Plakate und Flyer warben mit einem Beginn um 20 Uhr und wir können sagen, dass wir es noch NIE in den mehr als 20 Jahren Kirmes erlebt haben, dass um 20 Uhr alle Bier- und Stehtische besetzt waren und das Publikum auf den Einmarsch wartete. Die Gesellschaft, geschniegelt und gebügelt in Anzug & Cocktailkleid, mit Zylinder, Patsche und Ansteckblumen stellte sich also zum Einmarsch auf. Die Aufrgeung war förmlich zu greifen. In Vollbesetzung konnte der Einmarsch im Vorfeld nie geübt werden, da durch Arbeit etc. einige verhindert waren. Nun also Premiere ohne Generalprobe. Dem Kirmesvater ging der Allerwerteste sprichwörtlich auf Grundeis, denn mit so viel Publikum zum Einmarsch hatte keiner von gerechnet. Doch es gab kein zurück mehr, Livestyle stimmte den Kirmesmarsch an und aus dem Tor zog die Gesellschaft auf den Festplatz ein, Paar um Paar um Paar um Paar - 11 davon an der Zahl!!!! Dieser Gänsehautmoment ist eigentlich unbeschreiblich, wenn eine Gesellschaft, die schon mehrfach totgeglaubt war nun wie Phönix aus der Asche mit hoch erhobenem Haupt vor dem Publikum steht.

Mit soviel Zuspruch an Gästen hatten wir nicht gerechnet, so dass es an der ein oder anderen Stelle dann doch etwas brannte und wir kurzerhand ehemalige und in Elternpause seiende Kirmesburschen ansprachen, die uns an der Theke aushalfen. Alles klappte perfekt, nur die Einweisung der Frischlinge im Vorfeld nicht wirklich, so dass diese doch manchmal am Abend mit fragenden Gesichtern in der Menge standen, wenn die Alteingesessenen dem routinierten Ablauf folgten. Aber hier geloben wir Besserung, nächstes Jahr wird alles besser!!!

 

Zum Pausenprogramm stieg die Aufregung dann wieder an. Sich vor Publikum zur Pfeile machen ist doch was andres als in Roberts Garten da mal zu üben. Doch spätestens zur Zugabe waren alle Hemmungen über Bord geworfen und die K-Street-Boys wurden frenetisch vom Publikum gefeiert - ein toller Einstand unserer neuen Männerkombo!

 

Die Feier ging dann friedlich weiter, bis die Sperrzeitverkürzung ausgereizt war. Die Gäste verabschiedeten sich und dankten uns für den schönen Abend - mehr haben wir doch nicht gewollt! Beim Abbau am Sonntag waren alle neben müde auch noch sehr euphorisch und so wurden schon die Pläne für 2024 geschmiedet und auch wenn es jetzt klingt wie eine Drohung: We will be back at the große Kirmesbühne!!!!