2005

Die Ichtershäuser Kirmes geht langsam in die Hände der Jugend

Die Starthilfe, die die alteingesessenen Kirmespaare der Wiederbelebung der Kirmes in Ichtershausen geben wollten, hat gefruchtet, denn in diesem Jahr stießen weitere junge Menschen zu uns, so dass der Altersdurchschnitt nun bei ungefähr 20 Jahren lag.

Als Kirmesvater wurde wieder, wie im letzten Jahr, Robert Felkl bestimmt, und so stand er nun am 30.09. zum zweiten Mal am Denkmal vor der Klosterkirche um gemeinsam mit Pastor Dr.Gabel die Kirmes auszugraben.
Nach dem obligatorischen Marsch mit dem Fanfarenzug durch den Ort, heizte der hier allseits bekannte und beliebte DJ Alexx den Tanzwütigen so richtig ein. Diese Veranstaltung war, wie die letzten Jahre schon, gut besucht und der neue DJ brachte die Stimmung zum Kochen, so dass an diesem Abend schon für den Termin im nächsten Jahr angefragt wurde.
Auch am Samstag Morgen gab es eine Neuerung, denn einige Kirmesburschen- und mädels machten sich in aller Herrgottsfrühe auf in die weit abgelegene August-Bebel-Straße, um gemeinsam bei Kevin zu frühstücken. Hier gab es dann nicht nur feste Nahrung, auch das obligatorische Klicken der Bierflaschen durfte früh halb 8 nicht fehlen. Das Ständchen dann wurde von einer neuen Ständchenkapelle begleitet, DoomsDay aus Gebesee. Die anfängliche Skepsis bezügich des doch recht jungen Alters der Musiker, verflog schnell, so dass auch hier die Jugend Einzug hielt.
Der Rückzug der "Alten" war auch am Abend beim Kirmestanz zu spüren. Die von der Jugend organisierte Band "Onkel Ole" kam bei den Gästen gut an und auch das in Jugendhand entwickelte  und von allen gemeinsam durchgeführte Programm riss die Leute von den Stühlen. Straßenkehrer, gefolgt von Müllmännern mit Tonnen, verwandelten sich im Handumdrehen in Cheerleader und die Jungs der YMCA. Außerdem tanzten sich die Männer mit akrobatischen Übungen zu den Klängen des Liedes "Call on me"  in die Herzen der Anwesenden. Just dieser Moment ist als die Geburtsstunde der Männertanzgruppe der Kirmesgesellschaft Ichtershausen zu bezeichnen.
Nach einem tränenreichen Begräbnis der Kirmes 2005 und noch einigen Stunden in geselliger Runde, setzte sich die Kirmesgellschaft dann wieder zum Kaffeetrinken in Bewegung. Das Ziel sollte diesmal, wie auch schon am Freitag Abend die Wohnung von Michael und Anika werden, wo sich dann auch bis weit in die Morgenstunden hinein dem schwarzen Getränk hingegeben wurde.
Da ja nach einem solchen Wochenende 1. eher nichts Essbares im Kühlschrank zu finden ist und 2. auch keiner Lust hat  zu kochen, traf man sich um halb 12 im Restaurant zum güldenen M und ließ die anwesenden Gäste an der ausgelassenen Stimmung teilhaben. Der anschließende Kirmesgottesdienst war dann für die Kirchgänger eine Nervenprobe, denn die eben beschriebene ausgelassene Stimmung, setzte sich auch hier fort. Doch Pastor Dr.Gabel wies die Kirmesburschen mehrmals freundlich auf den Ablauf des Gottesdienstes hin, so dass dieser dann doch noch in einigermaßen geregelten Bahnen ablief. Er  nutzte das am Vorabend gesehene Programm, um seine Predigt zum Thema Verwandlungen mit anschaulichen Bildern zu unterlegen. Beim anschließenden Seniorenkaffee wollten die Gäste nun das in der Predigt erwähnte Programm sehen, so dass die Kirmesgesellschaft nach einer kurzen Umziehpause wieder in Müllmannkostümen auf die Bühne stürmte. Auch hier ebbte die Hochstimmung nicht ab, so dass spontan entschieden wurde, den Abend für eine Nachfeier zu nutzen. Dort entstandene Bilder ließen im Nachhinein doch den ein oder anderen ins Grübeln geraten, denn an Polonaisen durch die Post oder einige andere festgehaltene Tatsachen konnten sich die Burschen und Mädels nicht mehr erinnern.