2011

Zeltkirmes im Rathauspark

Auf zu neuen Ufern und zurück zum Alten - so das Motto der Jubiläumskirmes in Ichtershausen. 10 Jahre waren geschafft - ein Grund zum Feiern, ein Grund um einiges zu ändern.

Die erste große Änderung war in diesem Jahr der Ort der ausgelassenen Feierei. Ein großes Festzelt sollte im Rathauspark der Gemeinde Ichtershausen als Domizil für das Kirmeswochenende dienen. Der Bürgermeister hatte nichts dagegen und somit war die Sache beschlossen. Neuland wurde mit dem mühevollen Zeltaufbau beschritten, doch als alles fertig war und am Donnerstag Abend in geselliger Runde das vollbrachte Werk begossen und besungen wurde, war man sich einig: DAS WIRD WAS!

 

Alt hergebracht war der Ablauf der Ausgrabung an der Klosterkirche. Kirmesvater Ronny Gering und Pfarrer Dr. Gabel eröffneten gemeinsam das Kirmeswochenende und nach einem kräftigen Schluck aus der Flasche setzten sich die 12 Kirmespaare in Richtung Rathauspark in Bewegung. Mit viel Gebrüll und Gesang wurde die kurze Strecke gemeistert und das Zelt erreicht, wo DJ Alexx schonmal ein kleines Warm-Up auflegte. Neu in diesem Jahr war nämlich auch, dass die Kirmesparty am Freitag durch 3 DJs musikalisch unterlegt wurde. Neben unserem House- und Hof-DJ Alexx heizten DJ Vivid und One Brother Grimm dem feierwütigen Publikum gehörig ein. Das Zelt war gut gefüllt, die Stimmung bombastisch, so dass dieser Abend wie im Flug verging. Die alte Tradition des Kulturprogramms durfte natürlich nicht fehlen uns so erlosch plötzlich alles Licht im Zelt und flouresziende Skelette stürmten die Tanzfläche. Unter großem Applaus wurde diese dann wieder beräumt und zum tanzen freigegeben, bis die Herren der Schöpfung mit ihrem Dick&Schick-Revival alle Darbietungen der letzten Jahre kurz und knapp vereinten. Nach dem Verlassen des Zeltes in den frühen Morgenstunden durfte der gemeinsame Kaffee nicht fehlen, dieser wurde in diesem Jahr beim Kirmesvater eingenommen und dazu Unmengen an Eiern verspeist.

 

Samstag früh, 7:30 Uhr - müde, in Anzug und Zylinder gekleidete Gestalten, bewegen sich in Richtung Klosterstraße durch Ichtershausen. Frühstück war angesagt - für einen Kirmesburschen jedoch viel dies sehr kurz aus. Er musste als Kirmesbär in Stroh gewickelt werden. Diese alte Tradition wurde wieder aufgegriffen, was im Laufe des heißen Spätsommertages um einige Male verflucht wurde. Der Tross setzte sich um 9 Uhr in Bewegung und kam nur langsam voran, so dass die neugestaltete Ständchenrunde länger und länger wurde. Das zweite Frühstück bei Kirmesbursche Stefan wurde zur allgemeinen Erholung genutzt, denn die heißen Temperaturen setzten nicht nur dem Kirmesbär zu. Die zweite Runde zog sich auch so dahin, dass ein Ende in weite Ferne rückte. Gegen halb 5 war dann die eigentlich zeitlich optimierte Runde beendet. Jetzt hieß es schnell unter die Dusche, denn um 6 stand der Fototermin im schönen herbstlichen Park an.

 

Der erste Kirmestanz im Zelt wurde durch die gesungene Rede des Kirmesvaters eröffnet und versprach ein lustiger, geselliger Abend zu werden. Kirmeswalzer, Extra-Touren, Kulturprogramm - all dies fand in der kurzen Zeit vor 24 Uhr stand. Zu diesem Zeitpunkt brach die Stimmung jäh ab, der Trauerzug der Kirmesgemeinde hielt Einzug ins Zelt und versenkte die große Flasche unter lautem Geheul und Geschluchze wieder im Sarg. Die Kirmes 2011 war somit offiziell begraben, was den Kirmesburschen und -mädels von den strengen Regeln befreite und jetzt auch für sie die Party richtig durchstarten konnte. Nachdem die letzten Gäste das Zelt verlassen hatten, marschierte die Truppe gemeinschaftlich in Richtung Villa Priebs, wo ein Stück Kuchen und eine Tasse Kaffee warteten.

 

Der Sonntag bot dann noch einige Neuerungen, doch gestartet wurde wie üblich im Restaurant mit dem großen M. Bei bestem Sommerwetter platzierten sich die müden Geister wieder auf der Terrasse und ließen alle anwesenden Gäste an der guten Stimmung teilhaben. Am Nachmittag standen dann der Gottesdienst und die Kinderkirmes an, was Umstrukturierungen im Ablaufplan hervorrief. Ein Teil der Gesellschaft schmiss sich wieder in Anzug, Zylinder und Kleid um pünktlich 13:30 Uhr in die Klosterkirche einzuziehen, während der andere Teil das Zelt für die Kids vorbereitete. Bis dahin alles soweit so gut, das Improvisationstalent wurde dann plötzlich auf den Plan gerufen, als die Feuerwehrleute unter uns zum Großeinsatz abberufen wurden. Kurzerhand wurden die Paare umgestellt, sodass der kurze Auftritt bei den Senioren im Bürgerhaus als auch der Einmarsch zur Kinderkirmes reibungslos ablaufen konnten. Der Nachmittag verlief dann auch mit viel Spaß, Tanz und Kindergeschrei und als am Abend die abgekämpften Retter zurückkehrten, war das Zelt schon im Abbau begriffen. Der Abend klang dann ruhig aus, denn der kräftezehrende Abbau stand für Montag auf dem Programm.

Eins stand nach all den Strapazen und Widrigkeiten für die Kirmesgesellschaft aber bereits fest - die Kirmes 2012 wird wieder im Zelt im Rathauspark stattfinden :)