2014

Dem Wetter getrotzt und gut gefeiert!

Die 13. Kirmes nach der Wiederbelebung in Ichtershausen sollte, wie die vorangegangenen Jahre auch, ein rauschendes Fest werden. Die vielfältige Bedeutung dieses Begriffes sollten die Kirmesburschen und –mädels im Laufe des Wochenendes jedoch kennenlernen.

 

Bei gutem Wetter gingen die Aufbauarbeiten geübt und in Teamarbeit von der Hand. Zeltaufbau, Deko, tausend Kleinigkeiten rundherum, alles lief gut. Immer begleitet von einem leisen Rauschen der Blätter in den Wipfeln der Bäume im Rathauspark und der eigens zum Aufbau zusammengestellten Musik für jedermann..

 

Der Freitag nahte rasch, alles war bereit. Anzüge gebügelt, Schuhe geputzt, Haare gemacht – auf geht’s zum ersten offiziellen Termin – dem Fotoshooting. Dies sollte diesmal ohne Flecken auf den Kleidern und mit  frischen Frisuren passieren, weshalb der Treffpunkt vor den Kirmesgottesdienst gelegt wurde. Location sollte das Nadelwerk werden. Doch anstatt leichtem Rauschen des Windes bei Sonnenschein, musste bei grauem Himmel und Nässe von oben improvisiert werden, so dass die Bilder unter dem Rauschen des Regens im Zelt geknipst wurden.

 

Mit einem berauschenden Abend-Wolken-Himmel als Kulisse ging es zum Kirmesgottesdienst in die katholische Kirche zu Ichtershausen. Pfarrer Gabel gab in gewohnter locker-leichter Art den kirchlichen Segen für das anstehende Wochenende, so dass die Party mit „Royal Clubnights“ starten konnte. Berauscht von der Musik und der guten Stimmung wurde bis in die frühen Morgenstunden gefeiert.

 

Nach dem gemeinsamen Frühstück im Zelt am Samstag Spätvormittag, wurde sich gleich in die Vorbereitungen für die Kinderkirmes gestürzt. „Luftballonparty“ war das Motto in diesem Jahr. 800 bunte Luftballons wurden aufgeblasen. Mit Helium gefüllte Riesen-Luftballons wiesen den Weg durch den Rathauspark und hin zum Festzelt, das mit einem rot-weißen Luftballonbogen am Eingang auf die vielen kleinen Besucher wartete. Bei vielen Spielen und Tänzen rund um das Thema Luftballon ging der Nachmittag schnell vorbei.

 

Noch das Rauschen der Kinderstimmen im Ohr, setzte auf einmal ein unheilvolles Rauschen ein. Ein mordsmäßiger Regenguss ging auf Ichtershausen nieder, so dass der Rathauspark kurzzeitig Land unter melden musste. Die Geistesgegenwart der Kirmesburschen, ihre Anzüge kurzerhand gegen die Feuerwehruniformen zu tauschen und mit Besen und Pumpen ans Werk zu gehen, sicherte den Fortgang des Festes. Nach kurzer Zeit war nur noch das Rauschen des Wassers aus den Pumpen zu hören und es wurde mit Freude nach vorn geblickt. Der Kirmestanz stand nun schon unmittelbar vor der Tür.

 

Die ersten Gäste trudelten ein, die Band „Synchron“ stand in den Startlöchern um den Abend genauso zu rocken wie im Vorjahr und dann das große Warten, das Rauschen eines auf Gäste wartenden Festzelts. Die Ichtershäuser hatten sich vom Wetter erschrecken aber nicht abschrecken lassen. Mit zeitlicher Verzögerung wurde dann doch noch alles gut, die Gäste strömten ins Zelt, die Band gab ihr bestes, die Besucher hatten Spaß und die Tanzbeine wurden ausgiebig geschwungen. Die kleine Showeinlage der Kirmesgesellschaft lies dann selbstverständlich nicht lange auf sich warten. Zu den Klängen von Santiano stimmten die Mädels die Gäste auf den Tanz der Kirmesburschen ein. Niedliche kleine Matrosinnen betraten die Bühne und performten zum Kinderlied „My Bonny is over the ocean“. Eine solche Einlage wäre keine Kirmeseinlage, wenn nicht nackte Männerhaut in Damenunterwäsche gezeigt werden würde. So wurde kurzerhand aus den niedlichen kleinen Matrosinnen, leicht bekleidete Stripteasetänzerinnen, die das Publikum berauschten.

 

Die Zeit flog dahin und schon drängten die Genehmigungen auf das Ende des herrlichen Abends, der durch den späten Anfang sehr verkürzt wurde. Das rauschende Fest ging langsam zu Ende, die Band baute ab, die Kirmesgesellschaft stärkte sich noch bei Kaffee, Kuchen und Gesang im Festzelt, als zwei Kollegen der Polizei das Zelt betraten und Ermahnungen wegen ruhestörenden Lärms aussprachen. Den ohnehin ruhigen Geräuschpegel noch mehr gesenkt, erging diese Ermahnung kurze Zeit später telefonisch noch einmal, was sich im Zelt keiner erklären konnte. Auf dem Heimweg konnte dann festgestellt werden, dass die Kirmes gar nicht der Ausgangspunkt der Belästigung war, sondern eine rauchende private Feier ein paar Straßen weiter.

 

Nach einer kurzen Nacht hatten die Kirmesburschen und -mädels ihren Rausch ausgeschlafen und hatten das Zelt auf den Frühschoppen, das Mittagessen und den Nachmittag mit Kaffee und Kuchen vorbereitet. Die Ichtershäuser hingegen schienen den Rausch vom Vorabend nicht so gut verkraftet zu haben, denn es wurde ein eher ruhiger Vor- und Nachmittag im Kirmeszelt zu Ichtershausen. Die Blätter in den Bäumen rauschten wieder leise vor sich hin, das Wochenende ging langsam zu Ende.

 

Die ersten Aufräumarbeiten schon erledigt, folgte der Kirmesausklang im Festzelt am Sonntagabend. Bei Klößen, Rotkraut und Gulasch wurde in geselliger Runde erste Bilanz gezogen und das ein oder andere Glas alkoholhaltiger Getränke geleert.

 

Der Abbau erfolgte dann wieder unter dem Rauschen des Regens, was in den Rahmen des berauschend rauschenden Festes passte.